Prof. em. Dr. h.c. Wolfgang Schürers Lebensweg nahm an der HSG eine entscheidende Wendung. Hier entwickelte er seinen normativen Kompass und erhielt das Handwerkszeug für seine berufliche wie ehrenamtliche Laufbahn. Der Dialog mit akademischen Lehrern sowie Mentoren prägte ihn. Sie nahmen ihn als jungen Studenten ernst – jedenfalls dann, wenn seine Ansichten auf argumentativ sicherem Boden standen.
Für Wolfgang Schürer wurde deutlich, dass der Dialog zwischen den Generationen keine Einbahnstrasse ist. Vielmehr konnte in einer Zeit der Konfrontation – in den Jahren nach 1968 – ein Laboratorium des einander Zuhörens und miteinander Diskutierens aufgebaut werden: das St. Gallen Symposium. Auch er akzeptierte Autoritäten nicht als gegeben, sondern forderte sie heraus – jedoch in der konstruktiven Form des Dialogs, der wechselseitiges Verstehen fördert. Der Dialog entfaltete für ihn eine Wirkung, die weit über das eigentliche Thema hinausging – er ermöglichte und erforderte den Perspektivenwechsel. Er stellte einen Prozess des Lernens dar: voneinander und miteinander. Gemeinsam begab man sich auf eine Reise und kehrte bereichert zurück. Als Mentee wie auch als Mentor profitierte Wolfgang Schürer persönlich vom Austausch und erhielt Einsichten, auf die er später zurückgreifen konnte. Zudem brachte ihn dieser Dialog auf den Boden der Realität zurück, wenn er sich zu weit entfernte.
Die Frage, ob Dialog und Konsenssuche auch kulturell verankert sind, beschäftigt Wolfgang Schürer bis heute. Die liberalen Institutionen der Schweiz, die gesellschaftlichen Konsens ermöglichen sollen, oder die norwegische Tradition internationaler Friedensdiplomatie stechen für ihn besonders hervor. Er fragt sich, ob diese Traditionen und Institutionen vermittelbar sind und unter welchen Bedingungen sie funktionieren können.
Am SQUARE fasziniert ihn die Möglichkeit, neue Formen des Dialogs und des gemeinsamen Lernens auszuprobieren – ein Ort, der Begegnungen ermöglicht und Perspektiven eröffnet, ein Ort auch, der Thought & Practice Leadership zusammenführt.
Wolfgang Schürer lädt die Studierenden ein, mit ihm auf eine Reise zu gehen – zunächst eine intellektuelle, die verschiedene Perspektiven und Positionen zusammenführt. Was bedeutet es heute, Verantwortung in Wirtschaft, Politik oder Zivilgesellschaft zu übernehmen? Wie kann Entrepreneurship die unterschiedlichen wirtschaftlichen, politischen und ethischen Logiken verbinden? Wie kann zivilgesellschaftliches Engagement heute Wirkung zeigen?
Solche grundlegenden Fragen möchte er mit den Teilnehmenden und weiteren Gästen diskutieren und in Workshops gemeinsam nach Antworten suchen. Dazu lädt er herzlich ein.
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